G20 - Treffen der Mächtigen | 17.10.2011 |
Der eigentliche Schwerpunkt des G20-Gipfels in Cannes aber ist die Regulierung der Finanzmärkte und die Reform des Weltwährungssystems. So halten etwa die USA den Dollar-Wechselkurs und China jenen des Yuan künstlich niedrig. Andere Staaten wie Japan und Brasilien müssen mithalten um nicht unter die Räder zu kommen. Reglementierungen für Finanzjongleure und Versicherer werden dabei ebenso erwartet wie besondere Kapitalanforderungen für systemrelevante internationale Finanzinstitute (Sifis) und bessere Kontrollmechanismen für sog. "Schattenbanken". Dies sind unregulierte Bereiche, in welche immer mehr Spekulanten ausweichen, da die herkömmlichen Banken und Versicherungen vermehrt kontrolliert werden. Experten meinen, dass in diesen Schattenbanken bereits mehr Geld als in den eigentlichen Geldhäusern liegt. Hegdefonds und Risikokapitalgeber sollen auf diese Art einer Aufsicht unterzogen werden. Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Nervosität an den Finanzmärkten ein Stück weit auch die reale Wirtschaft bedrohe, meint Schäuble. Auch vonseiten der Bundesbank wird eine "Wachstumsdelle" erwartet, eine erneute Rezension jedoch wird ausgeschlossen. Ulrich Stock
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TAM-News |
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Online-ZeitungG20 - Treffen der Mächtigen |
17.10.2011 |
Klar scheint aber für alle, dass auf dem EU-Gipfel am kommenden Sonntag eine Lösung präsentiert werden muss, wie Europa wieder den Karren aus dem Dreck bekommt. Sowohl Wolfgang Schäuble als auch sein französischer Amtskollege Francois Baroin arbeiten mit Hochdruck an einem umfassenden Stabilisierungspaket. Dabei wird auch - sehr zum Missfallen der Geldjongleure - die zwangsweise Kapitalisierung der Banken nicht ganz ausgeschlossen. Hierbei gilt es dann für die Banken, spezielle Auflagen einzuhalten. Dies hatte bereits mit der Einführung des Bankenrettungsfonds "Soffin" während der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 deren Betätigungsfelder extrem eingeschränkt. Ausgestattet mit 400 Milliarden Euro an Garantien und 80 Milliarden Euro an Kapitalhilfen wurden allerdings nicht alle Mittel ausgeschöpft - die Geldinstitute verwendeten die meisten der gewährten Mittel zur Aufstockung des Eigenkapitals. Der Fonds wurde im vergangenen Jahr geschlossen - jedoch könnte er bei einer weiteren Zuspitzung der Lage rasch wiederbelebt werden. Die Zugriffsmöglichkeit des Euro-Rettungsschirms EFSF auf Gelder der Europäischen Zentralbank stehe allerdings nicht zur Debatte. Welche Rolle der Internationale Währungsfonds dabei spielen wird, kann noch nicht beantwortet werden, jedoch bereitet man sich dort nach Aussage der IWF-Vorsitzenden Christine Lagarde auf Vorsorgemaßnahmen für die krisengeschüttelten Länder vor Obwohl dies durch die USA abgelehnt wird, sagt auch Finanzminister Timothy Geithner die Unterstützung einer effizienten, substantiellen Strategie der Euro-Länder über den IWF zu. |
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